Leseförderung

PeP

PeP-Unterricht

„Der, der liest, zerstört seine Grenzen.“

Was ist PeP?

PeP ist „Perspektiven entwickeln durch Progression im sprachlichen Bereich“. Es ist ein fächerübergreifendes Lese- und Schreibtraining. Als verbindliches Fach in der E-Phase wird es unterrichtet, um die Schüler:innen auf die sprachlichen Herausforderungen in Oberstufe, Abitur und Studium vorzubereiten.

„Die ERS1 unterstützt die Schüler:innen bei der Verbesserung ihrer Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe – Sprachförderung durch PeP mobilisiert ihre Begabungsreserven.“
(M. Schmidt-Dietrich, ehemalige Schulleiterin)

Konzept und Ziel

Im Mittelpunkt steht die möglichst individuelle Förderung der Schüler:innen. Als Schule haben wir mit PeP Neuland betreten, denn in der Regel wird davon ausgegangen, dass eine derartige Förderung für Oberstufenschüler:innen nicht mehr erforderlich ist oder aber zu spät kommt. Wir hingegen haben die Erfahrung gemacht, das sich mit einem systematischen Lese- und Schreibtraining, das sich auf alle Fächer bezieht, das Textverständnis und die Schreibkompetenz der Jugendlichen dieser Altersstufe deutlich verbessern kann.

Diesem Ziel arbeitet auch das Schreiblabor zu, ein offenes Angebot, bei dem fast an jedem Nachmittag eine Lehrkraft Schüler:innen für individuelle Beratung und Unterstützung zu allen Fragen rund um Texte zur Verfügung steht.

Erfolge und Chancen

„Ich habe keine Schwierigkeiten mehr beim Verstehen von Aufgabenstellungen und Grafiken.“

„Zum ersten Mal seit Jahren habe ich ein komplettes Buch gelesen.“

„Die Planung des Schreibprozesses hilft mir beim Verfassen von schriftlichen Arbeiten und beim Argumentieren.“

Nicht nur diese Schüler:innenäußerungen lassen erkennen, wie hilfreich PeP sein kann. Auch die Evaluationen, die wir durch Lernstandserhebungen am Schuljahresanfang und –ende durchführen, zeigen den nachweislichen Erfolg: So steigerten die 11.-Klässler*innen ihre Leistungen im Leseverstehen im Schuljahr 2016/17 um ca. 15 Prozentpunkte (von 58 Prozent auf 73 Prozent).

Das Wichtigste

  • Portfolio mit eigenen Zielen
    zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Lernprozess
  • freie Lesezeit und Klassenbibliotheken
    zur Steigerung der Lesemotivation und –flüssigkeit
  • Lese- und Schreibstrategien
    zum Verstehen und Verfassen von Texten verschiedener Medien
  • Schreiblabor
    als Angebot zur individuellen Unterstützung
  • Anbindung an alle Fächer
    durch fachbezogene Themen

Ausgezeichnete Qualität

Eine besondere Würdigung erfuhr das PeP-Programm im Sommer 2015 und 2018 jeweils durch die Verleihung eines Förderpreises der renommierten Cranach-Stiftung.

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Medienbildung

In den letzten Jahren hat sich die Schulwirklichkeit stark verändert. Die "neuen Medien" (Internet, Multimedia, Intranet, Schulsoftware, Soziale Netzwerke, ...) drängen in dieses Gebiet, bedingen neue Herausforderungen und bewirken viele Veränderungen. Neue Medien können Plattformen für die Bildung und Unterstützung von Lerngemeinschaften bieten, sie befördern aber auch das gemeinsame Lernen eines Kollegiums, das sich Schritt für Schritt auf die Nutzung neuer Medien im Unterricht und in der Schule einlässt. Die Ernst-Reuter-Schule hat sich diesen Anforderungen schon seit längerem gestellt und auf vielfältige Art und Weise darauf reagiert. Wichtig war uns eine „nachhaltige“ Entwicklung, welche die erzielten Erfolge fest in der täglichen Arbeit verankert.

Auf Ausstattungsseite wurde der Einsatz audiovisueller Unterrichtsmedien durch die Installation von Beamern in allen Unterrichtsräumen und die flächendeckende Einführung von sogenannten Objektkameras (moderner Ersatz für Overheadprojektoren) unterstützt. Außerdem wurde 2014 und wird jetzt gerade 2018 das Webangebot der ERS1 vollständig überarbeitet. Neben den schon im Konzept beschriebenen Funktionen sind ein virtuelles Lehrerzimmer und die Nutzung der Lernplattform Moodle zu nennen.

Alle Schülerinnen und Schüler der ERS1 haben einen Zugang zum Webangebot und können damit auf den Vertretungs- und Klausurplan, Terminkalender, Unterrichtsmaterial, Selbstlernkurse, AG-Informationen und vieles mehr zugreifen.

Post-it Notes

Berufs- und Studienorientierung

In einer Zeit tief greifender Umbrüche in der Arbeits- und Berufswelt hat die Schule mehr denn je die Aufgabe, Schüler:innen Hilfen für die individuelle Berufsorientierung anzubieten.

Prinzipiell ist die Schule selbst damit zwar überfordert, für eine erfolgversprechende Beratung können aber zahlreiche außerschulische Informationsquellen und Institutionen herangezogen werden. Die Schule kann darüber hinaus Rahmenbedingungen schaffen, die Schüler:innen Anlässe und Gelegenheiten geben, sich mit der eigenen Berufsperspektive konkret auseinanderzusetzen.

In den Lehrplänen für die gymnasiale Oberstufe sieht der Lehrplan für das Fach Politik und Wirtschaft die Behandlung der Arbeitswelt unter dem Blickwinkel der Berufsperspektive in der Qualifikationsphase vor. Kultusministerium und Schulverwaltung dringen seit langem darauf, berufsberatende Maßnahmen in der gymnasialen Oberstufe zu verstärken und den Schüler:innen die Möglichkeit eines Betriebspraktikums einzuräumen.

An der Ernst-Reuter-Schule 1 gibt es derzeit folgende Angebote zur Berufsorientierung:

  1. Regelmäßige Sprechstunden des zuständigen Beraters der Arbeitsagentur für Oberstufenschüler:innen etwa im Abstand von 4 Wochen: Schüler:innen können sich für ca. 20-minütige Gesprächstermine anmelden. z.Zt. an einem jeweils wechselnden Wochentag in der ersten Woche eines Monats. Die Termine befinden sich im Terminkalender hier auf der Homepage.

  2. Thematisierung der Berufsorientierung im Fachunterricht: Politik und Wirtschaft im ersten Halbjahr der Qualifikationsphase (Q1).

  3. In der Q1 informiert ein(e) für die Koordination der Veranstaltungen zur Berufsorientierung zuständige Lehrer/-in die Schüler:innen über die BO-Maßnahmen an der Schule - Motto: Es gibt ein Leben nach dem Abitur! Er/Sie versucht, die Schüler:innen zu motivieren, sich mit ihrer Berufsorientierung aktiv auseinanderzusetzen und insbesondere die Möglichkeit eines Betriebspraktikums zu nutzen.

  4. Herzstück aller Anstrengungen zur Berufs- und Ausbildungsvorbereitung an der ERS1 sind jedoch zwei Wochen in der Qualifikationsphase zwischen den beiden Halbjahren Q1 und Q2, die ausschließlich diesem Zweck dienen. Die Schüler:innen der 12. Klassen haben entweder die Möglichkeit, ein zweiwöchiges Betriebspraktikum zu absolvieren, oder sich während der Berufsorientierungs-Wochen mit Hilfe eines umfangreichen Programmangebots zu informieren.
    Besonders auf die grundsätzliche Freiwilligkeit des Betriebspraktikums wird großen Wert gelegt, weil es offensichtlich kontraproduktiv ist, ein Praktikum in der Oberstufe zu verschulen. Schüler:innen, die kein Praktikum machen wollen oder keinen Praktikumsplatz finden, nehmen in diesen beiden Wochen an dem umfangreichen Programm der  Berufsorientierungs-Wochen teil. Dieses Programm besteht aus überwiegend in Kooperation mit außerschulischen Anbietern organisierten Veranstaltungen wie bspw. Betrieben und Hochschulen, in denen Berufe sowie Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten vorgestellt werden. Seit einigen Jahren sind auch ehemalige Schüler:innen als auch die Elternschaft der ERS1 einbezogen.

  5. Reflexion: Die Schüler:innen fertigen über ihr Betriebspraktikum bzw. die besuchten BO-Veranstaltungen einen schriftlichen Bericht an, der in die Bewertung des Faches Politik und Wirtschaft einbezogen wird. Der Schwerpunkt dieses Berichts liegt nicht auf der Dokumentation der Aktivitäten, sondern vor allem auf der Reflexion der persönlichen Situation in Bezug auf die berufliche Perspektive nach der Schule. Zwar hat die Schule sich dafür einzusetzen, dass möglichst alle Schüler:innen sich mit der eigenen Berufsperspektive auseinandersetzen - Art und Richtung dieser Auseinandersetzung sollen sie aber aus den jeweils individuellen Bedingungen und ihre Perspektive selbst bestimmen können.

Deswegen ist Eigenverantwortlichkeit, ein weites Auswahlspektrum (z.B. Praktikum oder die immense Fülle an Veranstaltungen in der BO-Woche) und damit ein individueller Zuschnitt auf die Fragen und Bedürfnisse der einzelnen Schüler:innen unverzichtbar.

Teamwork

Teamarbeit

Die Teamarbeit ist eine der zentralen Säulen für eine erfolgreiche pädagogische Arbeit an unserer Schule.

Formale/ organisatorische Regelungen:

Die Tutorinnen und Tutoren der neuen Einführungsphase werden vor Beginn der UVerteilung durch die SL bekannt gegeben. Jede(r) Kollegin/Kollege ordnet sich verbindlich einem Klassenteam pro Jahrgang zu. Jedes Team besteht dann im Kern aus 3 KollegInnen. Die Klassenteams treffen sich 3- 5-mal im Schuljahr; in der Einführungsstufe 5-mal (inklusive der Warnkonferenz), in der Q 3/4 noch mindestens 3-mal, die Treffen finden in der Regel in der Schule statt.

Die vorgesehenen Teamsitzungen werden (von der SL) in den Jahresplaner eingetragen. Es wird ein für alle geltendes Zeitfenster für Team- und Konferenzsitzungen im Stundenplan vorgesehen: Do 7./ 8. Stunde und FR 8. Stunde. In dieser Zeit findet kein Unterricht statt.

Alle Kolleginnen und Kollegen sind bei Bedarf in dieser Zeit für Treffen verfügbar. Die SL bemüht sich um personelle Kontinuität in der Zusammensetzung der Klassenteams. Die SL ermöglicht bei Bedarf Hospitationsmöglichkeiten im Team. Die Kolleginnen und Kollegen informieren sich in den Teams der Q-Phase gegenseitig über ihre Kursthemen (s. auch Homepage des Kultusministeriums, Lehrpläne), um fächerübergreifende Projekte und die Einführung von Methoden, Arbeitsweisen, Abi-Vorbereitungen etc. zu koordinieren.

Kommunikationswege

Mehrheitlich befürwortet wird der regelmäßige Austausch per E-mail und die Dokumentation der Ergebnisse der Teamsitzungen in schriftlichen Protokollen.

Die FachlehrerInnen tragen die Verantwortung für ihre Informationen, sie geben Beobachtungen an die Tutoren weiter. Die TutorInnen bzw. die Teammitglieder übernehmen die Protokolle der Teamsitzungen, (das Team verabredet die Kommunikationswege auch für die FachlehrerInnen, die nicht zum Kernteam gehören.)

Inhaltliche Absprachen/ Aufgaben der Teams

Rolle des Tutors/der Tutorin wird in den konkreten Teams diskutiert, für alle gilt: Der Tutor, die Tutorin ist erster Ansprechpartner für die SuS und für die in der Klasse unterrichtenden LuL. Das Team diskutiert miteinander das Pädagogische Selbstverständnis und die gegenseitige Orientierung im Bewusstsein, dass die Absprachen im Team zur klaren und konstruktiven Orientierung der SuS bezüglich ihres Lern- und Sozialverhaltens beitragen. Konflikte im Team bzw. im unterschiedlichen Rollenverständnis der LuL sollten im Team thematisiert werden. Nur wenn das Team zu verbindlichen gemeinsamen Regelungen findet, kann davon ausgegangen werden, dass sie von den SuS auch akzeptiert werden.

Im Hinblick auf die Schullaufbahnberatung kommt den TutorInnen /dem Team eine zentrale Aufgabe zu.

Der Tutor/ die Tutorin strukturiert die Teamsitzungen durch die Vorbereitung einer TO. Die Vorlage des Präventionsteams dient der Orientierung der Arbeit im Team. In den Teamsitzungen sollen die Kompetenzen der SuS und ihre Förderung besprochen werden. Außerdem sind der Austausch über das Klassenklima und ein Schüler:innenfeedback zur Lerngruppe in den Austausch einzubeziehen. Das Punktesystem (s. Checkliste des Präventionsteams, S. 2) im Gesamtteam (d. h. alle unterrichtenden LuL) dient der Identifikation von Auffälligkeiten in spezifischen Beziehungsstrukturen der Klassen und der LuL. Es soll in allen Teams angewandt und bei Bedarf wiederholt werden.

Das Team greift bei Bedarf auf das Präventionsteam und die Beratungsangebote der Schule bzw. deren Netzwerke zurück und kann Fortbildungsbedarf beim Fortbildungsbeauftragten anmelden.

Zu den Absprachen im Team gehören in der E- Phase schwerpunktmäßig

  • Auswahl von Förderangebote für die SuS entwickeln,
  • der Umgang mit den Regeln und dem Kontrakt,
  • Absprachen über den Umgang mit Hausaufgaben, Fehlzeiten, Verspätungen der Umgang mit der Schulkultur, d. h. auch mit Räumen, Sitzordnung, Sauberkeit im Klassenraum und im Gebäude, 
  • Koordinierung von Maßnahmen der Primärprävention, Planung von pädagogischen und anderen Maßnahmen,
  • Laufbahnberatung

in der Q -Phase schwerpunktmäßig

  • Auswahl von Förderangebote für die SuS entwickeln, 
  • Planung von pädagogischen und anderen Maßnahmen
  • Absprachen über Methoden, fächerübergreifende Unterrichtsvorhaben
  • Klassenübergreifende Absprachen
  • Koordination der Abiturvorbereitung
  • Laufbahnberatung

„Als allgemeine primärpräventive und zunächst suchtunspezifische Ziele differenziert der Drogen und Suchtbericht (…) zunächst folgende:

  • die Förderung von Selbstwert und Selbstvertrauen
  • die Förderung der Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit
  • die Förderung der Konfliktfähigkeit
  • die Förderung eines positiven Körperbewusstseins
  • die Förderung der Genuss- und Erlebnisfähigkeit,
  • die Förderung einer Auseinandersetzung mit Grenzen und einer altersgemäßen Verantwortungsübernahme.“

(Suchtprophylaxe an der Berliner Schule. Handreichungen für Lehrerinnen und Lehrer. Berlin 2007, S. 9){/AC}

AG Prävention 2011

Coach

MuM-System

Was ist das MuM-System?

Das MuM-System ergänzt das Klassenprinzip um die individuelle Beratung der einzelnen Schüler:innen in Bezug auf die Lernprozessbegleitung, die psychosoziale Begleitung und die Beratung zur OAVO, die für den/ die Tutor:in bzw. Klassenlehrer:in angesichts einer mittleren Klassengröße von circa 27 Schüler:innen mit dem in der Präambel beschriebenen Hintergrund eine enorme Herausforderung ist.

Jedes Klassenteam besteht aus einer/einem Klassenlehrer:in und 2-3 Mentor:innen (Lehrer:innen, die in dieser Klasse unterrichten). Für die Schüler:innen bedeutet das, dass sie neben dem/der Klassenlehrer:in persönliche Mentor:innen haben, mit denen sie sich in kleinen Gruppen von ca. 12 Schüler:innen zu Vier-Augen-Gesprächen regelmäßig nach Schulterminplan treffen. Dabei werden die jeweiligen allgemeinen und individuellen Belange, die sich aus der Schulorganisation, der Lern-, Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklung im Rahmen unserer Professionalität auch mit Hilfe eines dafür konzipierten Portfolios diskutiert und wo nicht vorhanden Perspektiven entwickelt.

Die Mentor:innen können für die Gestaltung der Beratung und Begleitung zurückgreifen auf einen aus den Erfahrungen der Projektphase entwickelten Leitfaden mit Materialpool, der stetig ausgebaut und in Form eines Moodle-Kurses auf der schuleigenen Lernplattform angeboten wird. MoodlERS-Kurse werden außer für den Fachunterricht und die interne Kommunikation auch für die Begleitung und Beratung der Schüler:innen eingesetzt. Regelmäßige Treffen zur Reflexion und Planung der Schüler:innenbegegnungen ermöglichen die kollegiale Beratung und den Austausch neuer Gestaltungsideen und Materialien. Fortbildungen werden entsprechend dem erhobenen Bedarf angeboten.

Was bewirkt das MuM-System?

Diese Struktur und Form der Beratung stößt u.a. folgende Prozesse an:

  • Schüler:innen setzen sich mit ihren (schulischen) Anliegen auseinander und nutzen den durch die im Schulterminplan für ein Jahr festgelegten Termine und das Betreuungsverhältnis gegebenen Freiraum für ihre Anliegen (Lernprozessberatung, psychosoziale Begleitung = Prävention!).
  • Schüler:innen tauschen sich sachbezogen über ihre schulischen Anliegen aus und lenken ihre schulbezogenen Aktivitäten stärker auf das Abitur und auf ihre spezifischen Ziele.
  • Die Beratungsbeziehungen sind kontinuierlich, d.h. jede:r Schüler:in hat eine:n fest zugeteilte:n Mentor:in.
  • Kleine Klassenteams ermöglichen Klassenlehrer:in und Mentor:innen eine enge Zusammenarbeit und erleichtern den Kommunikationsfluss (Anliegen der Schüler:innen einer Klasse, Fragen bzgl. Betreuung und Organisation)
  • Die Verbindlichkeit wird gestärkt durch regelmäßigen Kontakt im Unterricht (Mentor:in=Fachlehrer:in der Klasse)
  • Lehrkräfte professionalisieren sich im Hinblick auf ihre Beratungstätigkeit (bspw. durch Fortbildungen zur systemischen Beratung im Schulalltag).
  • Lehrkräfte optimieren ihren Fach-Unterricht im Hinblick auf die Förderung der Selbstständigkeit und Selbstwirksamkeit ihrer Schüler:innen.
  • Lehrkräfte, die bisher wenig an den zentralen Abläufen der Schule beteiligt waren, werden durch ihre neue Rolle als Mentor:innen involviert.
  • Der Schwerpunkt der (Klassen-) Teamarbeit verlagert sich weiter weg vom Defizitblick hin zur Frage nach den individuellen Lernvoraussetzungen und Lernmöglichkeiten.
  • Neue Kommunikationsstrukturen werden entwickelt, erprobt und eingeführt (= Lern- und Kommunikationsplattform MoodlERS).

Wie ist das MuM-System mit dem Schulprogramm vernetzt?

Das MuM-System berücksichtigt die selbstständige und verantwortungsvolle Entfaltung unserer Schüler:innen, es fördert die kritische Reflexion von Zukunftsperspektiven und stärkt die Entscheidungsfähigkeit. In der bildlichen Darstellung des Schulprogramms ist das MuM-System damit neben der Zieldimension vor allem den Säulen „Tutorenprinzip“ und „Förderung“ (Prävention) zuzuordnen.
Durch seine Zielsetzung durchdringt das MuM-System die gesamte Schulwirklichkeit. Die in der letzten Fassung des Schulprogramms vorgenommene Gliederung nach Kompetenzen lässt eine Zuordnung in den Bereich „Soziale Kompetenz/Kommunikative Kompetenz“ zu.
Es findet aber auch eine Verzahnung mit anderen Bereichen statt (bspw. Berufsorientierungskonzept), die in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden kann.
Abstrakter formuliert: Kontinuierliche individualisierte psychosoziale Betreuung und Lernprozessbegleitung, zielgerichtetere Bewältigung der schulischen Anforderungen und Schullaufbahnentscheidungen, Schärfung des diagnostischen Blicks durch intensivere und kontinuierliche Beratung aller Schüler:innen, bedarfsgerechte und systemische Prävention von Problemen und Konflikten.
Das bedeutet auch, dass alle Schüler:innen ohne augenscheinlich virulente Problemlagen in den Blick genommen werden und somit frühzeitig Konflikte vermieden werden, alle Schüler:innen ihre individuellen Ziele stärker und direkter in der Schule verfolgen und davon die Schulkultur profitiert.

Wie wird das MuM-System weiterentwickelt?

Seit Februar 2016 ist eine Arbeitsgruppe mit der entwicklungsorientierten Evaluation und Begleitung des MuM-Systems befasst. Sie koordiniert ihre Arbeit mit der Steuergruppe und berichtet regelmäßig der Gesamtkonferenz.

Mitglieder der Arbeitsgruppe sind Alexander Köhn, Serpil Pfaff (Koordination), Rhonda Kreet (Koordination), Wolfgang Schmitt-Gauer und Björn-Uwe Rahlwes.

Klassenverband

Klassenverband

Die Beibehaltung eines Klassenverbands und der Tutor:in als Klassenlehrer:in bis zum Abitur sind essentielle Bestandteile unseres pädagogischen Selbstverständnisses und prägen die Arbeit an unserer Schule.

Klassenverband

Da unsere Schülerschaft oftmals aus zwanzig verschiedenen Schulen Frankfurts kommt und obendrein häufig aus Familien, in denen die Eltern keine akademische Ausbildung haben, ist die Schaffung eines stabilen sozialen Rahmens in einem eigenen Raum Bestandteil einer unterstützenden Orientierung und eine wichtige, von den Schüler:innen geschätzte Bedingung des Lernerfolgs.
Etwa die Hälfte unserer Schüler.innen kommt aus der benachbarten Ernst-Reuter-Schule II, einer Gesamtschule mit inklusivem Unterricht. Die andere Hälfte unserer insgesamt ca. 510 Schüler:innen kommt aus den übrigen Gesamtschulen und Realschulen der Stadt.
Für diese Schüler:innen ist der Besuch der Oberstufe eine neue Herausforderung, ein neues Abenteuer, das es zu bewältigen gilt. Wir wollen sie dabei unterstützen, indem wir ihnen von Anfang an eine klare Struktur bieten. Die Klasse fungiert als eine Art soziales Netz, das vieles auffangen kann, und dem ein eigener Raum zur Verfügung steht. Das sind die Klassen und die Klassenräume. Jede Klasse hat ihren festen Klassenraum, den man in den Pausen und in den Freistunden auch zum Lernen nutzen kann. Die Klasse gestaltet ihren Raum, renoviert, streicht ihn sogar, um ihn sich zu Eigen zu machen. Als Kollegium erleben wir zwischen den Schüler:innen einen überwiegend freundlichen und toleranten Umgang miteinander, den man auch auf den Klassenverband zurückführen kann.
Aus einem Angebot von sechs Fächern, die wir als Schule für den LK1 definieren (Biologie, Mathe, Englisch, Deutsch, Powi und Geschichte), wählen die Schüler:innen einen Leistungskurs, der somit die Klasse bildet. In der Einführungsphase (früher 11. Klasse) werden alle Fächer, die nicht verkurst unterrichtet werden müssen, im Klassenverband unterrichtet. Diese Fächer sind: Deutsch, Englisch, PeP, Geschichte, Powi, Mathe, Biologie, Chemie, Physik und Sport. Eine Tutorstunde, in der Regel freitags in der siebten Stunde, ergänzt dieses Angebot und bietet den Klassen das nötige Zeitfenster, um sich auch als Gruppe zu finden, Problemlösungen zu finden, gemeinsame Aktivitäten wie Ausflüge und die Fahrten zu planen. Zwei Fahrten stehen auf dem Programm der Ernst-Reuter-Schule 1. Zu Beginn der Qualifikationsphase 1. Halbjahr (Q1, früher 12. Klasse 1. Halbjahr) gibt es eine dreitägige Kennenlehrnfahrt, die das gegenseitige Verständnis und den Gemeinschaftssinn fördern soll. Hier und in den Klassen generell werden die Freundschaften, die Lernpartnerschaften gebildet, die die Schüler:innen durchs Abitur tragen sollen.
Zu Beginn der Qualifikationsphase 3. Halbjahr (Q3, früher 13. Klasse 1. Halbjahr) begibt sich die Klasse auf eine einwöchige Studienfahrt mit einem besonderen unterrichtlichen Bezug.
In der Q-Phase müssen auf Grund der Vorgaben der Oberstufen- und Abiturverordnung (OAVO) und weil die Schüler:innen nun die Möglichkeit haben, ihre Profile festzulegen, weitere Fächer in Kursen angeboten werden, das sind die Naturwissenschaften und Sport. Folgende Fächer werden aber weiterhin im Klassenverband unterrichtet: der LK1, Deutsch, Englisch, Geschichte, Powi, Mathe und die Tutorenstunde.
Der Klassenverband bietet auch für Kolleg:innen eine schnelle Orientierung hinsichtlich eines Ansprechpartners in Form der Tutor:in. Diese Organisationform bietet die Möglichkeit des schnellen Austauschs zwischen den Kolleg:innen.

Tutorprinzip

Die Tutor:in, so wie ihn die OAVO definiert, ist bei uns eine richtige Klassenlehrer:in, die sich, unterstützt durch die Mentor:innen, um die Belange der Klasse kümmert. Die Tutor:in leitet die Teamsitzungen und Klassenkonferenzen, berät die Schüler:innen hinsichtlich den Bedingungen der gymnasialen Oberstufe und ist auch diejenige Lehrer:in, die in der Qualifikationsphase neben den fünf Stunden im LK1 eine weitere Stunde Tutorunterricht in dieser Klasse hat. Unterrichtet die Tutor:in noch ein weiteres Fach, das im Klassenverband unterrichtet wird, bedeutet das sogar noch eine Erhöhung dieser Stundenzahl. Die Tutor:in organisiert Ausflüge und die Fahrten, überreicht die Zeugnisse. Als Lehrer:in im LK1 begleitet die Tutor:in die Klasse auf einem wichtigen Weg zum und durch das Abitur.

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